Verkehr

Foto: Michael Rauch

Verkehrspolitik wird zu oft immer noch nur aus der Sicht des Autos gedacht. Durch den aber immer knapper werdenden Verkehrsraum wollen wir alle Verkehrsteilnehmer repräsentieren. Dazu gehört auch gegenseitige Rücksichtnahme. Nur so wird ein Miteinander von Fuss-, Rad- und Autoverkehr möglich sein und die Lebensqualität für alle verbessert.

Wir stehen für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik für alle.

Natürlich gilt es auch unnötigen Verkehr zu vermeiden. Das kann durch Aufwertung der Stadteile und eine strategisch sinnvollere Lenkung des Verkehrs, eine Aufwertung des öffentlichen Nahverkehrs und die attraktive Gestaltung des Radwegenetzes gelingen. Die „altbewährten“ Lösungen Verkehr mit neuen Straßen fern zu halten, haben sich immer wieder als Trugschluss erwiesen und passen nicht mehr in unsere Zeit. Weder finanziell ist dies weiter leistbar, noch ist es angesichts der rasant steigenden Inanspruchnahme und der Versiegelung von Natur-Flächen vertretbar.

Es gilt endlich die Zeichen der Zeit zu erkennen und die Weichen neu zu stellen. Denn schon jetzt gibt es immer mehr Menschen, die bewusst auf das Auto verzichten. Ein attraktives Nahverkehrsnetz, z.b. durch eine Reaktivierung der Bahnverbindung Merzig-Losheim würde diesen Anteil deutlich erhöhen.

Nordumfahrung Merzig

Wir Grünen in Merzig beziehen hier seit Jahren eine ganz klare Gegenposition, da alle Gutachten nur eine geringe Verkehrsentlastung für Merzig voraussehen und auch das BVM die Umgehung als unwirtschaftlich einstuft. Auch die „Untätigkeit“ der Landesregierung in dieser Sache zeigt ohnehin klar, dass eine Umsetzung ganz offensichtlich weder genehmigungsfähig noch finanzierbar ist. Denn die politische Konstellation hätte ja durchaus ermöglicht das Projekt zu forcieren. Getan hat sich aber nichts. Die „Chimäre“ Nordumfahrung geistert weiter als beliebtes Wahlkampf-Thema durch die Gazetten. Verkehrsprobleme muss man im Jahr 2024 anders angehen. Überholte Denkweisen aus vergangenen Jahrzehnten bringen uns hier nicht weiter. Das sollte man ehrlich kommunizieren.

Aus Naturschutzsicht ist die Straße wegen Gefährdung des Wildkatzenvorkommens und der weiteren Fragmentierung zusammenhängender Waldflächen abzulehnen. Je nach Streckenführung führt sie auch zu Lebensraumverlust für viele Insekten und Vogelarten durch die Tangierung magerer Offenlandstandorte mit seltenen Magerrasen.